Schule mal anders: Projektarbeiten
Der Projektunterricht, in dem alle Kinder in einem bestimmten Zeitrahmen an einem Thema arbeiten, häufig arbeitsteilig, immer fächerübergreifend und oft auch praktisch und produktiv, stellt eine hervorragende Lernmethode dar, in der individuelle Interessen und Kompetenzen dazu führen, dass ein Thema umfangreich und mit Motivation aller Beteiligten bearbeitet wird.
Im Verlauf eines Projekts entsteht eine ansprechende Ausstellung sowie Produkte, die die Kinder gerne mit nach Hause nehmen. Häufig können wir beobachten, dass die eine Schülerinnen oder der andere Schüler auf dem Weg in die Schulräume darauf verweist, dass genau das Plakat, die ausgedruckte PPP, das Modell oder der Aufsatz... von ihr oder ihm gestaltet wurde. Stolz schwingt da in der Regel in der Stimme mit. Auch die erlebte Gemeinsamkeit durch die Arbeit am selben Thema, die Eigenständigkeit im Handeln, der Zuwachs an Handlungsplanung und die dabei entstehende Betriebsamkeit führt zu positiven Veränderungen. Bestenfalls unterstützt diese Unterrichtsform die Zuversicht, schulisch auch Lösungen finden zu können.
Skulpturen nach Picasso
Im Wesentlichen stehen in diesem Projekt folgende Aspekte im Mittelpunkt:
- Wir möchten die Kinder und Jugendlichen ein hohes Maß an Eigenwirksamkeit spüren lassen durch gemeinsames praktisches handwerkliches Arbeiten mit realen Materialien und Werkzeugen, an dessen Ende ein sichtbares Produkt steht.
- Wir möchten die Kinder und Jugendlichen wieder Gemeinschaft und Vertrauen spüren lassen durch das Bauen von einfachen Skulpturen.
- Wir möchten die Kinder und Jugendlichen Freude und Stolz über eine mitgestaltete Schulumwelt als Gemeinschaftsarbeit spüren lassen.
- Wir möchten den Kindern und Jugendlichen Gruppendynamiken und Gruppenerlebnisse vermitteln. Diese soziale/kommunikative Prozesse beim handwerklichen Tun bilden zudem die Basis der Förderung von Teamgeist und Teamwork.
Besuch des Allwetterzoos Münster
Ein besonderes Highlight unter den Klinikschulaktivitäten war der Besuch des Münsteraner Allwetterzoos. Der Zoobesuch nimmt deshalb folgende Aspekte besonders in den Blick:
- Wir möchten den Kindern und Jugendlichen wieder Gemeinschaft, Vertrauen und Eigenverantwortung ermöglichen durch eigenständiges Erkunden des Zoos in Kleingruppen durch die Möglichkeit Absprachen zu berücksichtigen
- Durch die Busfahrt mit ca. 55 Personen werden die Kinder und Jugendlichen über, einen für sie langen Zeitraum, mit vielen zum Teil unbekannten Personen konfrontiert, hier gilt es eventl.. Ängsten zu begegnen, neue Kontaktakte zu knüpfen und aktive Gespräche zu führen. Besonders diese Aspekte des gemeinschaftlichen Erlebens und der verschiedenen Gruppendynamiken wurde durch coronabedingte Einschränkungen für die Schüler:innen nahezu unmöglich gemacht.
- Wir möchten es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, sich als Teil einer Gemeinschaft zu erleben und in dieser Freude und Spaß zu erleben.
- Wir möchten den Kindern und Jugendlichen Gruppendynamiken und Gruppenerlebnisse vermitteln, die sie in der Coronazeit nicht kennenlernen konnten, deren soziale/kommunikative Prozesse aber u.E. die Basis der Förderung von Teamgeist und Teamwork bilden.
Der kleine Schulgarten
Auf dem Schulhof der Schule gibt es ein kleines Beet, dass bei Übernahme der neuen Räumlichkeiten verunkrautet und wenig ansehnlich war.
Im Sachunterricht konnte mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden, dass dem Boden im Herbst eine Decke aus Gründüngung guttut. Auch die Regenwürmer sollten eine auf Dauer schmackhafte Heimat bekommen. Zügig wurde Phacelia ausgeät. Im ganz zeitigen Frühjahr planten einige Kinder mit ihrer Lehrerin ein Frühblüherbeet. Nach Wünschen der Kinder wurde eine Planung erstellt und gezeichnet, Frühblüher im Unterricht durchgenommen und untersucht und anschließend eingepflanzt. Erste Ergebnisse wurden in diesem Frühjahr sichtbar. Nach den Frühblühern wurden Kräuter und Sonnenblumen gepflanzt. Die Sonnenblumen sind von den Kindern im Sachunterricht vorgezogen und gepflegt worden. Nun sind sie riesig und sehr eindrucksvoll!
Für die Regenwürmer wurde übrigens auch eine Wurmkiste gebaut, in der die Würmer mit gejätetem Beikraut gefüttert werden. Hoffentlich ist so bald Kompost entstanden, der wiederum den Schulgarten bereichert.
Nähen im Schulalltag
Den Klinikschülerinnen und -schülern die Schule (wieder) schmackhaft machen gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Klinikschule. Besonders die ganz jungen Kinder lehnen bei Misserfolg in der Schule „klassisches Schulmaterial“ ab oder wollen erst gar nicht in die Schule kommen.
Nähen mit der Nähmaschine ist ein hilfreiches Angebot. An einer echten Maschine für Erwachsene zu sitzen lockt. Schnell ist vergessen, dass das Erarbeiten von Merkmalen unterschiedlicher Vierecke ja auch Mathematik ist.... schließlich braucht man ein quadratisches Stück Stoff, um endlich alle Funktionen der Maschine auszuprobieren.
Ebenso wenig registrieren die jungen Kinder, dass das Lesen der Gebrauchsanweisung, der Fachwörter für die Nähmaschinenteile oder das Schreiben einer Vorgangsbeschreibung mit dem Computer eigentlich doch richtige Schule ist... Auch die motorisch unruhigen Kinder erfahren, dass Ruhe und das Beherrschen/Kontrollieren von Hand/Fuß und Herz lohnenswert ist.
Und dass daraus ein Kuschelkissen entsteht ist für viele Kinder Grund für Freude und Stolz. ...dann wollen sie in der Regel auch wiederkommen!