Schulabsentismus
Unter Schulabsentismus wird das Fernbleiben von der Schule beschrieben. Dem zugrunde liegen können verschiedene Problemkonstellationen mit vielfältigen Einflussfaktoren auf schulischer, sozialer, familiärer und individueller Ebene.
Je nach Ursache kann eine Schulphobie, Schulangst oder Schulschwänzen vorliegen, dabei treten auch Mischformen auf.
Der Schulphobie liegt eine Angststörung zugrunde, die sich auf die Trennung von der primären Bezugsperson (zumeist von der Mutter) bezieht. Diese Beziehung ist besonders eng, eine Trennung ist nur schwer möglich aufgrund von Trennungsängsten, die Kinder bleiben generell nicht gerne alleine. Die Kinder haben oft Sorge, dass der Mutter etwas Schlimmes passieren könnte. Die Kinder haben häufig stark ausgeprägte körperliche Symptome wie Kopf- und Bauchschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen sowie Schlafstörungen.
Bei einer tatsächlichen Angst vor der schulischen Situation besteht eine Schulangst. Das Ausweichen vor der Schule kann begründet sein durch Mobbingerfahrungen, Angst vor dem Lehrer, Überforderung, Leistungsangst (Angst vor schulischen Anforderungen). Lernstörungen liegen häufig vor.
Schulschwänzen liegt vor, wenn der als unangenehm empfundene Schulalltag zugunsten angenehmer Aktivitäten vermieden wird. Dabei können auch Lernstörungen bestehen sowie auch weitere Auffälligkeiten des Sozialverhaltens.
Zur Klärung der Ursachen eines Schulabsentismus finden Gespräche und Untersuchungen (z.B. Leistungs- und Persönlichkeitsdiagnostik) statt, in der Regel unter Einbezug der Schule.
Je nach Dauer der Symptomatik und zugrundeliegenden Faktoren werden weitere therapeutische Maßnahmen geplant, wie z.B. ambulante Behandlung, teil- oder vollstationäre Aufnahme, Elternberatung und Schulgespräche. Möglicherweise sind Unterstützungsangebote des Jugendamtes sinnvoll.