Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
Als Schizophrenie werden psychische Erkrankungen bezeichnet, die zur Gruppe der Psychosen gehören. Die Erkrankung kann vor dem 18. und selten sogar vor dem 13. Lebensjahr auftreten und betrifft im akuten Krankheitsstadium fast alle Bereiche des inneren Erlebens und Verhaltens, insbesondere die Wahrnehmung, das Denken und Fühlen. Dabei steht im Vordergrund eine Störung der Wahrnehmung und des Bezugs zur Realität. Es treten jedoch verschiedene Wahrnehmungsstörungen auf, vor allem im akustischen und optischen Bereich.
Plus- und Minussymptome
Bei den Symptomen wird im Detail unterschieden zwischen Plus- und Minussymptomen. Bei Plussymptomen handelt es sich um verschiedene offensichtliche Symptome, wie Wahnvorstellungen, Verfolgungswahn, paranoide Vorstellungen und akustische als auch optische Halluzinationen, also das Hören von nicht wirklich vorhandenen Stimmen oder das Sehen von nicht wirklich vorhandenen Gegenständen oder Menschen, Gedankeneingebung: Erleben der eigenen Gedanken als von anderen aufgezwungen; Gedankenausbreitung: Vorstellung, andere könnten die eigenen Gedanken „abhören“ oder „mitlesen“; Gedankenentzug: Verlustgefühl, dass andere die eigenen Gedanken stehlen oder abschneiden; Fremdsteuerung: Gefühl, von anderen wie ein ferngelenkter Roboter gesteuert zu werden.
Minussymptome sind dagegen weniger auffällig. Hierzu gehören die Verarmung der Gemütserregungen und einer verminderten Fähigkeit „emotional mitzumachen“ und eine mangelnde Bandbreite von Emotionen in Wahrnehmung, Erleben und Ausdruck aber auch Lust- und Freudlosigkeit und Konzentrationsprobleme.
Selten treten Katatone Symptome wie Erregung, Haltungsauffälligkeiten und Stupor, also Erstarrungen auf.
Bei schizoaffektiven Störungen treten sowohl schizophrene als auch affektive Symptome, wie Depression oder Manie, während derselben Krankheitsphase auf. Schizotype Störungen weisen ähnliche Symptome wie die Schizophrenie auf, jedoch ohne Halluzinationen und Wahn.
Wahnhafte Störungen sind charakterisiert durch einen anhaltenden Wahn, der weder als organisch noch als schizophren oder affektiv klassifiziert werden kann.
Therapie
Eine ganze Reihe von Behandlungsmöglichkeiten kommen zum Einsatz, die es den Patienten häufig ermöglichen, ein weitgehend beschwerdefreies Leben zu führen. Zu diesen Behandlungsmöglichkeiten zählen die antipsychotischen Medikamente, Psychoedukation, also die Aufklärung des Patienten über seine eigene Erkrankung, Psychotherapie, kognitives Training zur Steigerung der Konzentration, Ergotherapie, Schulbesuch und vieles mehr.