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Belastungs- und Anpassungsstörungen

Als primäre auslösende Faktoren sind außergewöhnlich belastende Lebensereignisse oder Veränderungen im Leben vorhanden.

Akute Belastungsreaktion
Es handelt sich um eine vorübergehende Störung von beträchtlichem Schweregrad, die als Reaktion auf eine außergewöhnliche körperliche und/oder seelische Belastung auftritt und im Allgemeinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt.

Leitsymptome:

  • Gemischtes und gewöhnlich wechselndes Bild mit Dissoziation, Derealisation, Depression, Angst, Ärger, Verzweiflung, Hyperaktivität und Rückzug; bei Kindern auch regressives Verhalten, Anklammern, Mutismus.
  • Kein Symptom ist längere Zeit vorhanden.
  • Rasche Remission, längstens innerhalb von wenigen Stunden, wenn eine Entfernung aus der belastenden Umgebung möglich ist. Ansonsten klingen die Symptome in der Regel nach 24-72 Stunden ab und sind gewöhnlich nach 3 Tagen nur noch minimal vorhanden.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Es handelt sich um eine verzögerte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung, dies können Unfälle und Naturkatastrophen, durch Menschen verursachtes Traumata wie körperliche oder sexuelle Gewalt oder Kriegstraumata sein. Die Störung folgt dem Trauma mit einer Latenz, die Wochen oder Monate (selten mehr als 6) dauern kann.

Leitsymptome sind:  

  1. Wiedererleben (z.B. in Form von belastenden inneren Bildern)
  2. Vermeidungsverhalten, z.B.  von Orten und Situationen, die mit dem Trauma in Erinnerung stehen, oft begleitet von einem Gefühl emotionaler Taubheit und Rückzugsverhalten
  3. Zustand der Übererregung, der eine Art dauernde Alarmbereitschaft des Körpers darstellt
  • Auftreten innerhalb von 6 Monaten nach einem traumatischen Ereignis ungewöhnlicher subjektiver Schwere und Bedrohlichkeit (des eigenen Lebens/der eigenen Gesundheit oder des Lebens einer nahen Bezugsperson), selten auch - mit längerer Latenz und ggfs. erneutem Auslöser - später
  • Wiederholte unausweichliche Erinnerung oder Wiederinszenierung der Ereignisse in Gedächtnis, Tagträumen, Traum (bei Kindern auch unspezifische Albträume), Spiel (erfordert sorgfältige Beobachtung)
  • Häufig deutlicher emotionaler und sozialer Rückzug, Gefühlsabstumpfung, Vermeidung von Reizen, die eine Wiedererinnerung an das Trauma hervorrufen könnten; Interessenverlust
  • Schlafstörungen, Gefühl von Bedrohung und Alarmbereitschaft, Schreckhaftigkeit, Übererregtheit
  • Beeinträchtigungen der Stimmung (oft: Depression, Angst, bei Kleinkindern auch aggressive Erregungszustände) tragen zur Diagnosestellung bei.

Anpassungsstörungen

Es handelt sich um Zustände von subjektivem Leid und emotionaler Beeinträchtigung, die nach einem belastenden Lebensereignis oder einer entscheidenden Lebensveränderung auftreten. Die Störung beginnt im Allgemeinen innerhalb eines Monats nach dem belastenden Ereignis und hält meist nicht länger als 6 Monate an.

Die Symptomatik äußert sich in emotionalen Störungen (depressive Stimmung und/oder Angst, Sorge) mit daraus resultierenden sozialen Beeinträchtigungen, dem Gefühl der Überforderung und/oder in Störungen des Sozialverhaltens